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Wem gehören die Masken?

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Vergangene Woche fand das Richtfest des Berliner Stadtschlosses statt.

Das Stadtschloss soll nicht nur deutsche Geschichte präsentieren, sondern soll auch Objekte aus außereuropäischen Kulturkreisen darstellen. Doch die vom Humboldt-Forum gesponnenen Träume eines Zentrums für einen Austausch der Kulturen werden massiv in Frage gestellt, schreibt Thomas E. Schmidt in seinem Artikel “Wem gehören die Masken?” in Die Zeit. Ein großer Kritikpunkt ist die Sammlung von einheimischen Kunstobjekten, die im Ethnologischen Museum ausgestellt sind und in das Schloss überwechseln werden. Ein Großteil dieser Objekte wurde durch kolonialistische Raubzüge erworben. Gleichzeitig gehört die Sammlung, so Schmidt, zu den “größten  und bedeutsamsten ihrer Art” und reflektiert die besten und schlechtesten Aspekte des Menschen, seine Kreativität und die Schönheit der von ihm geschaffenen Dinge bis hin zu der Brutalität von Rassismus, Kolonialismus und Genozid.

Nun argumentiert Schmidt, inwieweit man die Präsentation von geraubter Kunst rechtfertigen kann, wenn auf der anderen Seite ein Anspruch auf objektive Darstellung besteht. Hinzu kommt, dass diese neuralgischen Fragen zur Ausstellung von Kunst aus der ganzen Welt insbesondere von den BürgerInnen in Deutschland bisher weitgehend ignoriert wurden. In der Diskussion über das Humboldt-Forum fand überhaupt erst eine Sensibilisierung zahlreicher Akteure für das Thema statt. Gleichzeitig griffen verschiedene Interessengruppen die Argumente auf und erklärten das Berliner Stadtschloss zum Streitthema. Die gegenwärtige deutsche Kolonialismus-Debatte wird beispielsweise in den USA schon seit den 1990er Jahren geführt. Doch nun muss sich wohl auch Deutschland mit seiner kolonialistischen Vergangenheit auseinandersetzen.

Den vollständigen Artikel finden Sie hier.


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